Geschichte der Vatikanischen Sternwarte und Stiftung

Vor vier Jahrhunderten gründete der Staat Vatikanstadt die Vatikanische Sternwarte (Specola Vaticana) als historische Forschungs- und Bildungseinrichtung. Sie arbeitet seit ihrer Gründung mit Unterstützung des Heiligen Stuhls mit Schwerpunkt auf glaubensbezogene wissenschaftliche Forschung.
Ursprünglich befand sich die Vatikanische Sternwarte im Turm der Winde in Rom, heute findet sie ihren Sitz in der Sommerresidenz des Papstes in Castel Gandolfo, Italien. Gegründet von Papst Leo XIII in 1891, befindet sich nun hier eine der traditionsreichsten Forschungseinrichtungen der Welt.

Die Vatikanische Sternwarte unterstützte insbesondere die Arbeit von Kopernikus, Newton und Kepler, allesamt führende Forscher ihrer Zeit. Deren Arbeiten bildeten u.a. die Grundlagen für das Verständnis des Universums bis zum heutigen Tage.
Ein wesentlicher Teil der Einnahmen aus dem Verkauf der Uhren der Uhrenserie „Sacristan“ wird von der Vatikanischen Sternwarte Stiftung für Bildungs- und Forschungsinitiativen zum Allgemeinwohl verwendet.

Die wichtigsten Forschungserrungenschaften und Bildungsprojekte der Vatikanischen Sternwarte stellen sich wie folgt dar:


    Wissenschaftliche Forschung


  • Planetenwissenschaft. Ein Team unter Leitung von Dante Minniti, einem Gelehrten der Vatikanischen Sternwarte, entdeckte zwei neue Planeten außerhalb des Sonnensystems. Ein Astronom der Vatikanischen Sternwarte Guy Consolmagno erforschte die Verbreitung verschiedener Asteroidenklassen.
  • Sternkunde. Ein Astronom der Vatikanischen Sternwarte, Christopher Corbally, entwickelte ein einheitliches Sternspektrumsystem, das weltweit verwendet wird.
  • Außergalaktische Astronomie. Ein Astronom der Vatikanischen Sternwarte, David Brown, entwickelte ein Computermodell zur Untersuchung der Sterne im Laufe ihrer Lebenszyklen.
  • Erforschung von mikroskopischen Meteoren. Ein Astronom der Vatikanischen Sternwarte, Jean-Baptiste Kikwaya, veröffentlichte Ergebnisse der Erforschungen von mikroskopischen Meteoren, dem sogenannte „Sternenstaub“, für die Amerikanische Astronomengesellschaft.
  • Zwergplaneten. Messung und Bestimmung des Spektrums von Zwergplaneten wurden vom Astronomen der Vatikanischen Sternwarte, Guy Consolmango, durchgeführt.
  • Theoretische Kosmologie. Mathematische Forschungen zur Entstehung des Universums wurden vom Kosmologen und Astronomen der Vatikanischen Sternwarte, Michael Heller, durchgeführt, um die Urknall-Theorie zu analysieren.
  • Meteoritensammlung. Die Vatikanische Sternwarte besitzt eine umfassende Meteoritensammlung. In der Sammlung sind mehr als 1,200 Meteoritenstücke aus über 484 verschiedenen Einschlagfundstellen vorhanden; manche von ihnen sind älter als die Sonne. Anhand der Sammlung wurde Entwicklung des Universums im Laufe von Billionen Jahren in Zusammenarbeit mit Astronomen aus Großbritannien, Frankreich, Italien und den USA erforscht.

  • Bildung


  • Internationales Praktika Programm. Ein internationales Programm für astronomische Bildung vereint junge Menschen aus 52 Nationen. Ein Schwerpunkt wird auf die Unterstützung von Bildungsprojekten in Afrikaländern gesetzt.
  • Internationales Jahr der Astronomie 2009 (IYA 2009). Teilnahme am Internationalen Jahr der Astronomie zu Ehren des 400. Jubiläums der ersten Teleskopbeobachtungen von Galileo Galilei.

  • Betrieb von Teleskopanlagen


  • Modernisierung. Die Computer- und Netzwerkaufrüstung am VATT Teleskop auf dem Berg Graham in Arizona, USA, wurde von der Vatikanischen Sternwarte durchgeführt.
  • Spiegelinstandhaltung. Pflege, Wartung und Betrieb des Teleskopspiegels der Sternwarte.